Ein Film von Karim Aïnouz.
Seit Herbst 2015 dienen einige Hangars des Flughafengebäudes Tempelhof als Flüchtlingsunterkunft. In kleinen Zimmern, die keine Decke und einen Vorhang statt Tür haben, lebten bis zu 2000 Geflüchtete. Intimsphäre gibt es kaum, außerdem sind die Hallen nur schlecht beheizbar. Es sollte nur ein Transitraum sein, aber das Warten auf Papiere, Wohnung etc. zog sich für viele immer weiter hin.
Der brasilianische Filmemacher Karim Aïnouz war eigentlich hierher gekommen, um eine Dokumentation über die angekündigte Schließung Tegels zu drehen. Als Architekt interessierte ihn Tegels Funktionalität, aber da es um Berliner Luftfahrtgeschichte ging, sollte auch „die Mutter aller Flughäfen“ vorkommen, wie Norman Foster Tempelhof einmal genannt hat. Das, was er dann vor Ort sah, erschütterte ihn und er versuchte abseits der lauten Berichterstattung über die „Flüchtlingskrise“ einen Film zu machen, der das Schicksal der Menschen an diesem Ort dokumentiert. Einfühlsam zeigt er ihr von Unsicherheit, Verstörung, Sehnsucht, aber auch Unbeschwertheit bestimmtes Leben. Architektur und Jahreszeiten sowie der völlige Gegensatz zu den Parkbesuchern jenseits des Zaunes verleihen dabei der Realität ein surreales Gesicht. Aïnouz Protagonisten sind der Syrer Ibrahim und der Iraker Qutaiba, beide bereiten sie sich mit Übersetzern, Ärzten, Sprachlehrern und Jobvermittlern auf ein neues Zuhause in Deutschland vor.
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Credits:
Deutschland / Frankreich / Brasilien 2018, 97 Min.
Arabisch, Englisch, Deutsch, Russisch OmU
Regie: Karim Aïnouz
Kamera: Juan Sarmiento G.
Schnitt: Felix von Boehm
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Termine:
- noch keine oder keine mehr
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Trailer:
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