Ein Film von Hans Block & Moritz Riesewieck.
Es war die schlimmste Drohung, die ich in letzter Zeit hörte, und sie kam von Mark Zuckerberg. Er sprach vor Publikum auf der jährlichen FB-Entwickler-Versammlung: „Man muss optimistisch sein, wenn man die Welt verändern will. Wir tun es mit jeder weiteren Verbindung. Mit jeder weiteren Innovation. Tag für Tag.“ Es sind nicht die bekannten Daten-Missbrauchs-Vorwürfe, sondern das große Ganze der „sozialen Medien“, warum mich dieser Schluss des Films The Cleaners schaudern lässt. „Cleaners“ sind die Menschen, die den weltweiten Datendreck entsorgen und uns vor schlimmen Dingen in den einschlägigen Internet-Plattformen schützen sollen, indem sie alles, was neu gepostet wird, begutachten und in Sekunden entscheiden: „ignorieren oder löschen“. Es gibt Tausende dieser „Content Moderators“, die meisten in Manila, die damit (wahrscheinlich wenig) Geld verdienen und ihre Psyche einer großen Gefahr aussetzen. Der Film hat einige von Ihnen getroffen. Es ist ein harter Job, und kulturelle Missverständnisse, wie das Löschen eines preisgekrönten Vietnamkriegs-Fotos, weil darauf ein nacktes Kind zu sehen ist, sind vorprogrammiert. Aber eigentlich geht es um viel viel mehr und tiefer, was die beiden Regisseure nach schwieriger Recherchearbeit gestaltungbewusst zeigen. Achtung: im letzten Drittel muss man auf einige wenige brutale Bilder gefasst sein.
Credits:
D 2018, 88 Min. engl. OmU
Regie: Hans Block, Moritz Riesewieck
Kamera: Axel Schneppat, Max Preiss
Schnitt: Philipp Gromov, Hansjörg Weissbrich, Markus CM Schmidt
Musik: Paradox Paradise (John Gürtler, Jan Miserre, Lars Voges)
Termine:
- noch keine oder keine mehr