Ein Film von Sebastian Winkels. Am 30.3. mit anschließendem Filmgespräch.
Sebastian Winkels (7 Brüder) neuer Dokumentarfilm beginnt mit einem Zitat von Karl Marx: „Geld ist keine Sache, sondern ein soziales Verhältnis.“ Was folgt, sind Beobachtungen von Beratungsgesprächen in Banken in acht verschiedenen Ländern: von Benin bis Pakistan, von Bolivien bis in die Schweiz. Während die einen Geld anlegen möchten, weil sie viel mehr verdienen, als sie zum Leben brauchen, benötigen die anderen einen Kredit – mal geht es um kleinere Beträge für die Renovierung der Wohnung, mal müssen existentielle Probleme gelöst werden. Ob ver- oder ausleihen – alle sollen beim Beratungsgespräch viel von sich Preis geben. Die Kamera beobachtet von der Beraterseite aus die Regeln des Spiels, bei dem geblufft, um Hilfe gebeten oder Macht ausgespielt wird.
„Die intimen Geldgespräche bei der Bank entwerfen ein Spektrum sozialer Bilder, die um Fragen von Teilhabe und Ausgeschlossensein, von Vertrauen und Kontrolle kreisen. Überraschend, mit welcher Selbstverständlichkeit die Regeln des Systems auf beiden Seiten akzeptiert werden. Als Kunden scheinen wir auf der ganzen Welt im gleichen Boot zu sitzen, niemand kann sich erlauben, außerhalb davon zu agieren. Ich bin allen Beteiligten sehr dankbar, dass sie den Mut und das Vertrauen hatten, uns zu unterstützen. Die Banken waren in dieser Hinsicht die weitaus schwierigeren Kandidaten: ganze acht haben uns, teils erst nach Jahren, eine Drehgenehmigung gegeben. Ich bin übrigens davon überzeugt, dass es einfacher ist, eine Bank auszurauben, als in ihr zu drehen.“ Sebastian Winkels
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Credits:
CH/DE 2017, 83 Min.,
Buch/Regie/Kamera: Sebastian Winkels
Schnitt: Frederik Bösing
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