Ein Film von Johannes M. Schmit.
Sommer in der Brandenburger Provinz. Markus ist hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu seinen pflegebedürftigen Omas und der Sehnsucht nach einem anderen Leben in Berlin, wo er sich eine Befreiung aus seiner Einsamkeit erhofft. Als er sich in Duc verliebt, wird alles noch komplizierter. Denn eigentlich stehen in Markus’ Neubauwohnung schon die gepackten Kisten für den Umzug in die große Stadt.
Dem Film gelingt die Kunst die Geschichte seines Protagonisten in großer Gelassenheit und Selbstverständlichkeit zu erzählen, nicht als Repräsentant einer Gruppe einzuengen, sondern ihn ganz bei sich, in seinem alltäglichen Leben auf dem Land, mit seinen Sehnsüchten und individuellem Leben zu zeigen.
Aus der Begründung der Jury für den besten Spielfilm beim Max Ophüls Preis 2020:
„Es gibt Filme, die sind leise, aber sie wirken lange nach. Die weiten den Blick, einfach, indem sie einladen genau hinzuschauen. Sie kommen ohne Budenzauber aus, weil sie den Gegenstand ihrer Betrachtung ernst nehmen, ihm Würde verleihen. Solche Filme haben die Kraft Empathie zu erzeugen… Die durchweg wunderbar besetzten und inszenierten Nebenfiguren dürfen atmen – in Szenen, die das Geschehen auf der Leinwand nicht für eine Dramaturgie funktionalisieren, sondern Bedeutungsüberschuss zulassen. Existenzielles, Banales und Pragmatisches versammelt sich beim Holunderblütenzupfen. Das ist sie, die neue Selbstverständlichkeit. Mehr davon!“
DE 2020, 81 Min., dt. OmeU
Regie: Johannes M. Schmit
Kamera: Smina Bluth
Schnitt: Antonella Sarubbi
mit Tucké Royale, Monika Zimmering, Jalda Rebling, Minh Duc Pham u.a.
- noch keine