Ein Film von Joshua Z Weinstein.
Eine weitere Vater-Sohn-Beziehung, wie in Nach dem Urteil, aber hier liegen die Dinge völlig anders, wenn auch ebenfalls nicht konfliktfrei. Menashe lebt in der ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde New Yorks. Er ist Witwer und hat einen 11-jährigen Sohn, den er gerne selbst erziehen möchte. Aber ohne Frau und in sehr einfachen Verhältnissen lebend geht das nicht, sagt der Rabbi. Sohn Rieven soll bei der Vorzeigefamilie seines peniblen Schwagers unterkommen, er selbst auf Brautschau gehen. So muss sich Menashe bei arrangierten Dates heiratswilligen Frauen erwehren und will gleichzeitig beweisen, dass er auch alleine für Rieven sorgen kann, alles innerhalb der strengen religiösen Regeln. Joshua Z Weinstein hat Unglaubliches geschafft, er konnte in der chassidischen Gemeinde Brooklyns drehen. Dass fast komplett Jiddisch gesprochen wird, ging nur durch die Besetzung aller wichtigen Rollen mit Haredim, also mit Menschen, die z.B. weder fernsehen oder gar ins Kino gehen. Wie konnte er sie und die Gemeinde überzeugten? Kontakte, langsame Annäherungsversuche und viel Zeit halfen dem jungen Regisseur und seinem Hauptdarsteller Menashe Lustig (dessen Biografie dem Drehbuch zugrunde liegt), diesen leisen und herzlichen Einblick in eine fremde Welt schließlich, allen Widerständen zum Trotz, gestalten zu können.
„Menashe ist bei allem Willen zur höchstmöglichen Authentizität nicht nur ein interessantes Zeitdokument, sondern vor allem eines: eine sehr warmherzige, tragikomische Geschichte.“
Gaby Sikorski | programmkino.de
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Credits:
USA 2017, 83 Min., jidd. OmU
Regie: Joshua Z Weinstein
Buch: Joshua Z Weinstein, Alex Lipschultz, Musa Syeed
Kamera: Yoni Brook, Joshua Z Weinstein
Schnitt: Scott Cummings
mit: Menashe Lustig, Ruben Niborski, Yoel Weisshaus, Meyer Schwartz
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Termine:
- noch keine oder keine mehr
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