US/AT 2021, 72 Min., engl. OmU, Regie, Kamera, Schnitt: Maria Petschnig
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Bilder eines Lebens an den Ränder, aus der digitalen Halbdistanz: Marc lebt in seinem Auto, auf den Straßen von Brooklyn, er wäscht seine Kleidung in der Münzwäscherei und sich selbst im Fitnesscenter. Zu den Beobachtungen der Kamera fügen sich aus dem Off seine Selbstschilderungen: Reflexionen, Gedichte – die er im Auto auch niederschreibt – Prosaminiaturen. Seine Situation beschreibt er als selbstbestimmt, ohne die Umstände außer Acht zu lassen, die den Hintergrund seiner Entscheidungen prägen: Kindheitstraumata und ein langer Gefängnisaufenthalt, das Leben in einer rassistisch geprägten Gesellschaft. Zur Sprache kommen auch die konträren Erfahrungshorizonte von Porträtierender und Porträtiertem und die Übereinkünfte die die beiden für ihre Zusammenarbeit treffen: Maria Petschnig auf der einen Seite: eine weiße Künstlerin mit Wohnung in New York, und Marc auf der anderen: ein afro-amerikanischer Mann ohne festen Wohnsitz. So wird der Film zu einer reflexiven, um Augenhöhe bemühten Studie darüber, was Innen und Außen und das Navigieren der darin implizierten Grenzen in unserer Gegenwart bedeuten.