Ein Film von Simon Stone. Ab 27.10. im fsk.
„Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück.“ so heißt es in dem gleichnamigen Stück des Norwegers Henrik Ibsen, das dieser Verfilmung zu Grunde liegt. Wie wir sehen werden, gilt dies nicht nur für Christian, der aus den USA zur Hochzeit seines Vaters nach Hause in sein Heimatdorf zurückkehrt. Seine gescheiterte Ehe und seine Alkoholsucht verheimlicht er dort lieber. Da er die Heirat seines Vaters mit einer viel zu jungen Frau und bisherigen Angestellten für unangemessen hält, verbringt Christian die erste Nacht lieber im Hause seines alten Freundes Olivier. Dort erfährt er Dinge aus seiner
Kindheit, die den damaligen Suizid seiner Mutter in einem neuen Licht erscheinen lassen.
Simon Stone, einer der begehrtesten Theaterregisseure momentan, hat die Handlung seines ersten Films nach Australien und in die Gegenwart verlegt. Ihm ist ein tiefgründiges, hoch spannendes Familiendrama gelungen, das von einem sehenswerten Ensemble getragen wird.
Neben Jeffrey Rush und Miranda Otto wirkt auch ein glänzend aufgelegter Sam Neill mit, und nicht zuletzt beeindruckt Newcomerin Odessa Young, die die junge Hedvig, in mancherlei Hinsicht die Schlüsselfigur dieses intensiven Dramas, spielt.
„ (…) Vergangenes Jahr ist Stone auch noch zum Filmemacher geworden und für seinen ersten abendfüllenden Film „The Daughter“ zur „Wildente“ zurückgekehrt. Ganz ohne Remmidemmi: gelungen ist ihm ein atmosphärisch beeindruckend dichter Film und ein subtiles Charakter-Drama.“ taz – Robert Matthies
OT: The Daughter
Austral. 2016 96 Min., engl. OmU
Regie: Simon Stone
Buch: Simon Stone, nach einer Originalvorlage von Henrik Ibsen
Kamera: Andrew Cummings
Schnitt: Veronika Jenet
mit Paul Schneider,
Geoffrey Rush,
Miranda Otto,
Sam Neill,
Odessa Young