Zen for Nothing

Ein Film von Werner Penzel. Ab 2.6. im Kino.

Werner Penzel und Fred Frith – wir erin­nern uns, da gab es „Step across the Border“ -
in impro­vi­sier­ten Bildern und musi­ka­li­scher Improvisation ver­ei­nen sich Rhythmus, Bilderlust und Lebensfreude zu einem Film über den Augenblick, und auch beim fol­gen­den Filmgedicht übers Nomadentum “Middle of the Moment“ taten sie sich zusam­men. Jetzt also Zen in einem japa­ni­schen Kloster, in das es die Schauspielerin Sabine Timoteo für ein Jahr zieht. Das Kloster Antai-ji ist – anders als vie­le Zen-Klöster – für Männer und Frauen offen. Die Selbstversorgung ist wich­tig und die täg­li­che Arbeit dafür, sowie die Zazen-Sitzmeditation. Der Zen-Meister Kodo Sawaki (1880–1965) war prä­gend für das Leben dort. Er war es auch, der das Buch „Zen ist die größ­te Lüge aller Zeiten“ (2005) schrieb, wozu der Regisseur sagt: „Warum Zen die größ­te Lüge aller Zeiten ist? Woher soll ich das wis­sen. Vielleicht mein­te Sawaki damit, dass wir uns nicht an Worten fest­klam­mern sol­len. Das Wort Zen ist mit so vie­len Bedeutungen auf­ge­la­den. Aber das sind alles Zuschreibungen. Zen wird zur Lüge, wenn wir eine Menge illu­so­ri­scher Bedeutungen hin­ein­pro­ji­zie­ren. Zen ist ledig­lich die Praxis, vor einer Wand zu sit­zen und den Mund zu halten.”

Also, Sabine Timoteo (In den Tag hin­ein, Gespenster) geht dort­hin, und wir erfah­ren nicht, war­um. Aber Penzel beob­ach­tet sie und alle drum­her­um eine län­ge­re Zeit. Ein wun­der­schö­ner, beru­hi­gen­der Film, in dem wir aller­dings kei­ne Einführung in eine spe­zi­el­le Art des Zen-Buddhismus bekom­men, son­dern nur beob­ach­ten und ein wenig ein­bli­cken dürfen.

D/CH 2015, 100 Min.
Deutsch + Engl., Jap., mit dt. Untertiteln
Regie undKamera: Werner Penzel
Buch: Werner Penzel in Zusammenarbeit mit Ayako Mogi u. Sabine Timoteo
Musik: Fred Frith
mit Sabine Timoteo, Muho Nölke und der Sangha Gemeinschaft des Anataiji Zen-Kloster