Imagine Waking Up Tomorrow And All Music Has Disappeared

On the road mit Bill Drummond, ehe­mals Teil von The KLF, der­je­ni­gen Band, die sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere dazu ent­schloss, auf­se­hen­er­re­gen­de Ärgernisse zu per­for­men und sich laut und deut­lich aus dem Musikbuisness zu ver­ab­schie­den. Konsequenterweise blei­ben die Produktionen von The KLF unter Verschluss – Vergangenes soll nicht mehr ver­füg­bar sein. Derselbe Gedanke steckt hin­ter dem neu­en Projekt von Bill Drummond: The 17. Auf sei­ner Reise quer durch England sam­melt der Musiker aller­lei Töne und Stimmen für ein Musikstück, das sofort nach sei­ner Erstaufführung in den Mülleimer ver­scho­ben wird. Der Regisseur Stefan Schwietert beglei­tet den Musiker auf die­ser Reise und hört mit ihm Töne aus dem Alltag her­aus und Stimmen von Leuten, die ihm auf der Reise begeg­nen. Und dane­ben erzählt Bill Drummond dann doch auch ein biss­chen von frü­her, von The KLF und vom Erfolg und den Aktionen dagegen.

Bester Schweizer Film 2015 – Visons du Réel, Nyon

Die Sinne schär­fen, Auge und Ohr nach innen rich­ten, um sich so der eige­nen Wahrnehmung sel­ber bewusst zu wer­den: Das ist Stefan Schwietert wie­der beson­ders schön gelun­gen. Der Schweizer Wettbewerbsbeitrag «Imagine Waking Up Tomorrow and All Music Has Disappeared» ver­folgt das Projekt der cha­ris­ma­ti­schen schot­ti­schen Pop-Legende Bill Drummond, der Menschen von der Strasse und Menschen, die am Computer in Fabrikhallen arbei­ten, zu einem welt­wei­ten Chor ver­ei­nen will.
Was als splee­ni­ger Gag beginnt, ver­tieft sich zu einer wun­der­sa­men Odyssee hin zur Kraft der Musik. Wie der Film auf eine krea­ti­ve Frustration des Publikums mit anschlies­sen­der Befreiung inter­ak­tiv hin­steu­ert, ist ein Clou – eine «visi­on du réel» vom Feinsten.”
(Martin Walder, SRF)

Schweiz, Deutschland 2015, 86 Min. 
Regie: Stefan Schwietert 
Kamera: Adrian Stähli 
Schnitt: Frank Brummundt, Florian Miosge