Ich wünsche Dir ein schönes Leben

Ein Film von Ounie Lecomte.

Elisa ist Physiotherapeutin und nimmt für eini­ge Monate eine Vertretungsstelle in Dünkirchen an. Vor 30 Jahren wur­de sie dort anonym gebo­ren und direkt zur Adoption frei­ge­ge­ben. Obwohl sich ihre Mutter nach wie vor nicht zu erken­nen geben möch­te, hofft Elisa auf ein Einlenken oder auf den Zufall. Ihr Sohn Noé (Elyes Aguis) muss sich in der neu­en Schule zurecht­fin­den und wird auf Grund sei­ner leicht dunk­len Hautfarbe für einen Ausländer gehal­ten. Unterschwellige Vorurteile beglei­ten den Alltag in Schule und Stadt, Vorurteile die auch Annette teilt, die in der Schule als Putzfrau arbei­tet und von den Schülern gehän­selt wird. Bald wird Annette Patientin bei Elisa, anfangs ent­wi­ckelt sich eine gewis­se Nähe zwi­schen den bei­den unglei­chen Frauen, die eine in Paris auf­ge­wach­sen und welt­of­fen, die ande­re vom klein­geis­ti­gen Wesen der Kleinstadt geprägt und noch im Haus der eige­nen Mutter lebend.

Es ist nie ein Rätsel in Ounie Lecomtes Ich wün­sche dir ein schö­nes Leben, wer die Mutter ist, alle Karten lie­gen auf dem Tisch. Doch eine tie­fe emo­tio­na­le Spannung trägt den Film – und die mul­ti­per­spek­ti­vi­sche Erzählweise macht ihn viel­schich­ti­ger, als eine blo­ße Inhaltsangabe zu ver­mit­teln ver­mag. (…) Der Film heißt im Original direkt über­setzt „Ich wün­sche dir, ver­rückt geliebt zu wer­den” – die ver­rück­te Liebe, die amour fou, das ist hier die zwi­schen Mutter und Kind – der Titel bezieht sich auf André Bretons L’Amour fou, das am Ende des Films, wie aus dem Nichts, von einem Voice Over rezi­tiert wird, ein Brief an die zukünf­ti­ge Tochter, voll über­wäl­ti­gen­der Liebe, die gewünscht wird für sich und für andere …”
(Harald Mühlbeyer – kino-zeit.de”

Je vous sou­hai­te d’êt­re fol­le­ment aimée
Frankreich 2015, frz. OmU,  100 Min.

Regie: Ounie Lecomte
Buch: Ounie Lecomte, Agnès de Sacy
Kamera: Caroline Champetier
Schnitt: Tina Baz
Darsteller: Céline Sallette, Anne Benoit, Elyes Aguis, Françoise Lebrun, Louis-Do de Lencquesaing, Pascal Elso, Micha Lescot, Catherine Mouchet