Der Essayfilm – sichtbares Denken

Vorträge, Gespräche & Filmvorführungen in der Denkerei und im fsk Kino in Berlin,

19. – 21. Oktober

Die Veranstaltung „Der Essayfilm – sicht­ba­res Denken“ wid­met sich dem Essayfilm als expe­ri­men­tel­ler Filmform zwi­schen Spiel- und Dokumentarfilm – jeder Abend geht mit einer Projektion im fsk Kino zu Ende. Nähere Informationen zu den Vorträgen & Gesprächen in der Denkerei fin­den sich unter:

https://denkerei-berlin.de/kalender/?id=1284

Filmprogramm:

VOR ALLER AUGEN (19.10.)

Wachen und Warten im unsicht­ba­ren Bildernetz – VOR ALLER AUGEN ist eine bahn­bre­chen­de Studie zu frü­hen visu­el­len Kulturen der Kontrollgesellschaft. 40 Kameras einer Videoüberwachungsanlage beob­ach­ten das Geschehen in den Innen- und Außenräumen des Berliner ICC.

Im Anschluss fin­det ein Gespräch zwi­schen dem Regisseur Heiner Mühlenbrock und der Filmkritikerin Anke Sternborg statt. 

LANGE FILMNACHT: EIN BEST OF DES ESSAY FILM FESTIVALS, LONDON (20.10.)

THE IMAGED YOU MISSED ist ein Film im Film: Der Amerikaner Arthur MacCaig war über 30 Jahre lang fil­mi­scher Chronist des Bürgerkriegs in Nordirland. Sein Sohn, der iri­sche Regisseur Donal Foreman, hat die Geschichte des Vaters in Bildern rekonstruiert. 

Mark Rappaport ist ein Pionier des boo­men­den Genres „Visuelle Filmkritik“. Wir zei­gen drei sei­ner letz­ten Videocollagen: JOHN GARFIELD ist ein Tribut an den jüdi­schen US-ame­ri­ka­ni­schen Schauspieler John Garfield, „an out­si­der with a poli­ti­cal per­spec­ti­ve“. OUR STARS wid­met sich dem Thema Begehren im Starsystem Hollywood. SERGEI/SIR GAY spe­ku­liert über die laten­te Homosexualität Sergej Eisensteins aus der Perspektive eines fik­ti­ven, spie­le­ri­schen Ichs. 

Die „Lange Filmnacht“ wird von Michael Temple, Direktor des The Essay Film Festival, London, präsentiert. 

FRÜHE VIDEOARBEITEN VON JEAN-LUC GODARD: 6X2, SUR ET SOUS LA COMMUNICATION (21.10.)

Mit Six fois deux hat Godard sechs­mal zwi­schen den Bildern und Tönen die Fluchtlinie schöp­fe­ri­schen Handelns auf­blit­zen las­sen, und mit ihr hat er das Fernsehen ent­führt.“ (Gilles Deleuze)

Zusammen mit Anne-Marie Miéville grün­de­te Jean-Luc Godard Anfang der sieb­zi­ger Jahre in Grenoble die Videogesellschaft „Sonimage“. Unter dem Eindruck der tech­ni­schen Möglichkeiten des Videoformats ent­ste­hen zahl­rei­che Filmprojekte, die anstel­le des Kinos das Fernsehen adres­sie­ren. Die expe­ri­men­tell ange­leg­te Serienproduktion „Six fois deux [sur et sous la com­mu­ni­ca­ti­on]“ (R: Godard/Miéville, 1976, 610 Min.) skiz­ziert for­mal und inhalt­lich neue Wege, das Fernsehen als dis­kur­si­ves Medium zu etablieren.

Gezeigt wer­den die Episoden „Photos et cie“ und „Marcel“ sowie Ausschnitte aus einem Interview, das Wilfried Reichart Ende November 1976 mit Godard in Grenoble führ­te. Der Vorführung geht eine Einführung von Wilfried Reichart und Thomas Helbig voraus.

Fr., 19.10., 19:30 Uhr – 21:30

VOR ALLER AUGEN
BRD, 198290, 60 Min., Regie: Heiner Mühlenbrock 

Sa., 20.10., 21:00 Uhr

THE IMAGED YOU MISSED
Irland/FR/USA 2108, 74 Min., Regie: Donal Foreman
Englisch/Französisch mit eng­li­schen Untertiteln

JOHN GARFIELD
USA/FR, 2002, 9 Min., Regie: Mark Rappaport

OUR STARS
USA/FR, 2015, 27 Min., Regie: Mark Rappaport

SERGEI/SIR GAY
USA/FR, 2017, 36 Min., Regie: Mark Rappaport

Englische Originalfassungen

So., 21.10., 21:00 Uhr

PHOTO & CIE
Episode aus der TV-Serie 6X2, SUR ET SOUS LA COMMUNICATION, FR, 1976, 46 Min., Regie: Jean-Luc Godard et Anne-Marie Miéville

MARCEL
Episode aus der TV-Serie 6X2, SUR ET SOUS LA COMMUNICATION, FR, 1976, 55 Min., Regie: Jean-Luc Godard et Anne-Marie Miéville

Deutsche Synchronfassungen

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