Ein Film von Stephan Hilbert.
Der Osten der Demokratischen Republik Kongo ist eine der ärmsten und unsichersten Regionen der Welt. Hunderte von westlichen Entwicklungshelfern sind vor Ort und wollen die Bevölkerung unterstützen. Unter ihnen Raul, Peter und Anne-Laure. Sie sind hochmotiviert und voller Visionen, doch ihre Situation wirft für sie grundsätzliche Fragen auf. Raul, ein spanisch-französischer Wissenschaftler, muss feststellen, dass er seine Kollegen mit den Projektgeldern zur Korruption verführt und seine Studie über die Rebellengruppen deshalb zu scheitern droht. Peter, ein deutscher Entwicklungshelfer, wird nach 30 Berufsjahren in Rente geschickt, sieht aber außerhalb von Afrika keine Perspektiven für sich. Die Belgierin Anne-Laure hat ihre Stelle als Entwicklungshelferin aufgegeben. Sie arbeitet nun für ein kongolesisches Musikfestival und kämpft mit ihrem regimekritischen Freund und anderen Einheimischen für eine bessere Zukunft. Die Frage, wer oder was für die Armut und Unsicherheit in dieser Region hauptsächlich verantwortlich ist, wird nicht thematisiert und würde den Rahmen dieses Films sprengen. Die Gewichtung liegt auf den drei persönlichen Perspektiven, die viel über das Zusammenleben und Zusammenarbeiten zwischen Europa und Afrika erzählen und die Frage stellt: Wie hilfreich ist die Hilfe des Westens?
„Mit Raul, einem der Protagonisten des Films, bin ich schon seit langer Zeit befreundet. Er hat mir immer wieder von seiner Arbeit im Ostkongo erzählt. Mit über 5 Millionen Todesopfern ist der Konflikt in dieser Region der blutigste seit dem Zweiten Weltkrieg. Viele Helfer aus der westlichen Welt arbeiten hier – und viele von ihnen haben große Zweifel an ihrer eigenen Rolle. Bald war klar, dass wir einen Film über die Beziehung von uns Europäern zu einem so fernen und fremden Ort und seinen Menschen machen wollen. Was zieht uns dorthin, was haben wir da zu suchen? Was machen wir mit diesem Ort und dieser Ort mit uns?“ (Stephan Hilpert)
DE 2019, 90 Min., OmU
Regie: Stephan Hilbert
Kamera: Daniel Samer
Schnitt: Miriam Märk
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