Ein Film von Hu Bo.
Als Ausgangspunkt dient die Erzählung von einem Elephanten, der einfach nur dasitzt und die Welt zu ignorieren scheint. Der Film zeigt einen Tag im Leben von vier Personen, die in einer chinesischen Stadt wohnen und deren Wege miteinander verknüpft sind und sich immer wieder kreuzen:
Bu ist auf der Flucht, nachdem er den Schultyrannen Shuai die Treppe hinuntergestossen hat. Seine Mitschülerin Ling hat sich auf eine gefährliche Affäre eingelassen. Shuais Bruder fühlt sich nach dem Suizid seines besten Freundes schuldig. Und der Pensionär Wang befürchtet, in ein Heim abgeschoben zu werden. Das elektrisierende, virtuos erzählte Mammutwerk von Ausnahmetalent Hu Bo ist tragischerweise zugleich sein Testament. Am 12. Oktober 2017 hat sich der 29-Jährige das Leben genommen.
„An Elephant Sitting Still“ ist ein Geniestück. Voller Härte und Poesie, mit einer Kamera, die sich den Figuren an die Fersen heftet, die obsessiv Nähe sucht und Entfremdung ins Bild setzt. (Christiane Peitz)
Der Mythos eines Elefanten, der rätselhafterweise einfach nur still dasitzt, verkörpert die Hoffnung der Protagonisten auf einen Ausweg und ihre Sehnsucht nach einem anderen Ort. Das Trompeten durchschneidet die Nacht wie zartes Grün, das in der „Einöde“ blüht. Mit diesem Wort beschreibt Hu gern das Leben, sowohl im Film als auch in seiner Erzählung Risse: „Ich dachte darüber nach, warum ich dort war und in der Einöde nach Wegen suchte, die ich einschlagen kann. Und ich bin überzeugt, dass es mehr ist als nur die Enttäuschung über die Gegenwart.“ (Yun-hua Chen)
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Credits:
Volksrepublik China 2018, Mandarin OmU, 230 Min.,
Regie, Buch: Hu Bo
Kamera: Fan Chao
Schnitt: Hu Bo
mit: Zhang Yu
Peng Yuchang
Wang Yuwen
Liu Congxi
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