Allensworth

Allensworth

Ein Film von James Benning. 

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Die Jahreszahl 1908 mar­kiert einen Anfang, und in 12 Einstellungen, wie den Monaten fol­gend, zeigt uns Benning die­sen beson­de­ren Ort, Allensworth. Je fünf Minuten schau­en lang wir auf Gebäude, etwa Wohnhäuser in typi­scher Kleinstadt-Architektur, eine Kirche, eine Schule, eine Bibliothek, eine Scheune. In der Ferne macht sich manch­mal ein Zug bemerk­bar, eine Fahne flat­tert im Wind, ein Grabstein kommt ins Bild. Eine Schülerin in Uniform liest ein Gedicht von Lucille Clifton, wir hören einen Song von Nina Simone, und Huddie Ledbetter singt eine bekannn­te Mörderballade. Eine Spurensuche, die uns auf­zu­for­dern scheint, genau hin zuschau­en und die Geschichte hin­ter die­sen Bildern zu ent­de­cken.
Eigentlich erfah­ren wir erst am Ende, was es mit die­sem Ort auf sich hat: als ers­te von Afroamerikanern finan­zier­te und ver­wal­te­te Gemeinde Kaliforniens wur­de Allensworth 1908 gegrün­det, eine sich schnell ver­grö­ßern­de Stadt mit eige­nem Bahnhof an der Santa-Fe-Railway. Nachdem der Haltepunkt jedoch ver­legt und auch Wasserleitungen aus dem Ort weg gelei­tet wur­den, begann der lang­sa­me Niedergang. Heute bil­den die restau­rier­ten Gebäude mit dem Umland den Colonel Allensworth State Historic Park. Nach der Vorführung bei der Berlinale frag­te eine Zuschauerin James Benning, wann sei­ner Meinung nach der Rassismus über­wun­den wür­de, und sei­ne nüch­ter­ne Antwort lau­te­te sinn­ge­mäß: „Nie, solan­ge der Kapitalismus bestehe und den Rassismus gebrau­chen könne.“ 

Credits:

US 2022, 65 Min., ohne Dialog

Regie: James Benning

Trailer:
ALLENSWORTH” | Trailer | Berlinale 2023
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