Vor einem Szenelokal in West-Berlin wird eine Schauspielerin überfallen. Ein junger Mann rempelt sie an, entreißt ihr die Handtasche und läuft davon. Die Dame fällt auf die Knie und schaut dem Dieb hinterher. Wenig später stehen sie einander wieder gegenüber. Anna (Sophie Rois) und Adrian (Milan Herms). Dieses Mal ist sie seine Lehrerin und soll ihn im Sprechen unterrichten. Adrian ist ein Waisenkind und gilt als schwieriger Fall. Anna ist Schauspielerin, aber spielen tut sie schon lange nicht mehr. Beide stehen ein Stück neben dem Leben, einen Schritt außerhalb der Gesellschaft. Anna empfängt Adrian bei sich zuhause. Ihre Wohnung gehört Michel (Udo Kier), ihm gehört das ganze Haus. Er ist ihr größter Fan. Bald werden die Unterrichtsstunden zu Abendessen, Spaziergängen und gemeinsam gerauchten Zigaretten. Und irgendwann versuchen sie es mit dem Rest der Welt aufzunehmen. Angefeuert voneinander, aber ohne einen Pfennig, verlassen sie die Stadt. Sie wollen nach Frankreich, ans Meer…
„Der Ausgangspunkt dieses Films war eigentlich mein letzter Film. Ich wollte da weitermachen, wo ich aufgehört hatte. In WILD hat mich die unmögliche Liebesgeschichte vor allem deswegen begeistert, weil sich die Hauptfigur in der Liebe zum Wolf nicht an Beziehungsbildern orientieren musste, die es schon gibt und an denen man ansonsten nicht vorbeikommt.
Während Ania in WILD dafür mit ihrem alten Leben Schluss machen musste, versuchen Anna und Adrian es in A E I O U mit der Wirklichkeit aufzunehmen. Sie sind ein richtiges Paar und machen mehr oder weniger ganz normale „Paarsachen“. Und trotzdem sind sie anders als die anderen. Anna, weil sie sich gar nicht darum schert, irgendeinem Frauenbild zu entsprechen. Und Adrian, weil ihm alles egal ist, so wie er allen egal ist – bis er Anna trifft – und seine Stimme findet.
Es ist also eine ganz ähnliche Ausgangsposition, wie in WILD, was die Aussichten betrifft, aber etwas sozialer und vielleicht für den ein oder anderen freundlicher.“ Nicolette Krebitz über ihren Film
Credits:
DE/FR 2022, 104 Min., dt.OmeU
Regie: Nicolette Krebitz
Kamera: Reinhold Vorschneider
Schnitt: Bettina Böhler
mit: Sophie Rois, Udo Kier, Milan Herms, Nicolas Bridet
Trailer:
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